Ausgabe 2023-01

Mit dieser Produktinformation informieren wir Sie über folgendes Thema:

Ionosphärische Einflüsse beeinträchtigen die Qualität bei SAPOS®-Messungen

Vereinzelt haben SAPOS®-Betreiber schon auf die aktuell erhöhte Sonnenaktivität und der damit einhergehenden Qualitätsminderung bei der Positionsbestimmung mit SAPOS® hingewiesen. Wir als Zentrale Stelle SAPOS® möchten die Gelegenheit nutzen, um Sie als SAPOS®-Nutzer für dieses Thema ebenfalls zu sensibilisieren.

Die Positionsbestimmungen mittels GNSS-gestützter Messungen unterliegen verschiedenen Störfaktoren. Sowohl lokale Begebenheiten (Abschattungen, Mehrwegeffekte) als auch entfernungsabhängige Fehler (Satellitenbahnfehler, troposphärische und ionosphärische Einflüsse) können die Qualität der Positionsbestimmung mit den SAPOS®-Diensten beeinträchtigen. Wesentliche systematische Anteile werden auf der Betreiberseite bestimmt und beseitigt.

Der knapp 11-jährige Sonnenaktivitätszyklus steigt seit etwa 2 Jahren stark an. Einen erheblichen Einfluss üben Sonnenstürme aus, die zu ungleichartigen Verteilungen und Variationen freier Ionen in der Ionosphäre führen und starke Gradienten und schnelle Änderungen im absoluten Elektronenhaushalt nach sich ziehen. Die GNSS-Signale werden dadurch derart gestört, dass sie nicht mehr hinreichend modellierbar sind. Die weitere Entwicklung im aktuellen Sonnenaktivitätszyklus lässt sich kaum vorhersagen und wird in regelmäßigen Reports kommuniziert.

Quelle: https://www.swpc.noaa.gov/products/solar-cycle-progression

Bedingt durch die erhöhte Sonnenaktivität sind aktuell verstärkte ionosphärische Einflüsse zu beobachten, die die Laufzeit der Satellitensignale verzögern und somit die Zuverlässigkeit und Qualität der Positionsbestimmung mit SAPOS® beeinflussen können. Als Folge dieser atmosphärischen Störungen ist bei RTK-Messungen mit längeren Initialisierungszeiten sowie einer stärkeren Streuung der Messergebnisse zu rechnen.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir bei RTK-Messungen, die höchste SAPOS®-Genauigkeiten erreichen sollen, Mehrfachmessungen zu versetzten Tageszeiten. Durch diese Kontrollmessungen werden Fehler der Positionsbestimmung aufgedeckt und liefern Ihnen einen Anhaltspunkt, ob die Qualität für Ihre Anwendung hinreichend ist. Eine generelle Aussage, dass innerhalb dieser Störungszeiten keine Messungen möglich sind, ist unbegründet.

Einen Überblick über den aktuellen Störungshaushalt und die Güte der SAPOS®-Vernetzung liefert Ihnen der Ionosphärische Index I95, welchen Sie stündlich aufdatiert unter i95.sapos.de einsehen können.

Falls Sie weitere Fragen zu den SAPOS®-Diensten haben, werfen Sie doch einfach mal einen Blick auf unsere Webseite oder wenden Sie sich telefonisch oder per E-Mail an das Team der Zentralen Stelle SAPOS®.

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an das Team der Zentralen Stelle SAPOS®.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team der Zentralen Stelle SAPOS®

 
 

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